Drogennotfälle ergeben sich bei akuten Vergiftungen, meist durch Überdosierungen der verschiedenen Drogenarten.
Bei den Halluzinogen überwiegen meist psychische Problemreaktionen, z.B. bei Cannabis starke Erregung bis zum Delir, bei LSD Anstieg von Puls und Temperatur, akkustische und optische Halluzinationen bis hin zu schizophrenen Sinneswahrnehmungen und dadurch hervorgerufene starke Erregungserscheinungen.
Als besondere Komplikation ist der "Horrortrip" oder " bad trip" (s. Trip) bekannt, der durch Verkennung der Realität (z.B. fliegen zu können) zu Unfällen (z.B. Sturz aus dem Fenster) und dadurch bedingten Polytraumen (z.B. Schädel-Hirn-Traumen) führen kann.
Als Erste-Hilfe-Maßnahmen bei solchen psychischen Problemreaktionen wird der Versuch des "talking-down" , d.h. des "Herunterredens" genannt, bei starken Erregungszuständen muß eine Klinikeinweisung und symptomatische Therapie mit Diazepam erwogen werden.
Bei Opiaten überwiegen körperliche Symptome und Komplikationen bei akuter Vergiftung, und zwar Atemdepression bis zur Apnoe durch die sedierende Wirkung bei gleichzeitiger Stimulation des Brechzentrums durch die zentral-erregende Wirkung der Opiate. Als besondere Komplikation bei einer Heroinvergiftung wird die Möglichkeit eines Lungenödems genannt.
Erste-Hilfe-Maßnahme durch medizinische Laien ist die "stabile Seitenlagerung", um Aspiration von Erbrochenem zu verhindern sowie künstliche Beatmung, z.B. Mund-zu-Mund-Beatmung. Medizinische Experten empfehlen u.U. auch eine sofortige Antidot-Injektion, z.B. von Naloxon (de Ridder, 2001). Bei kritischem Verlauf wird die schnellstmögliche Klinikeinweisung zur Kreislaufüberwachung und ggf. Wiederbelebung notwendig. Nach einer Antidot-Gabe können schwerwiegende Entzugserscheinungen auftreten. Siehe Entzug
Bei Drogentodesfällen durch intravenös injiziertes Cocain wird auch eine allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock) als maßgebliche Todesursache diskutiert.