Drogentodesfälle
 
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Insbesondere bei den sogenannten "harten Drogen", die intravenös injiziert werden, wie Opiaten oder Cocain, kann es zu Drogentodesfällen kommen.

Man unterscheidet dabei zwischen

  • Unglücksfällen durch akzidentelle Überdosierung, entweder auf Grund unterschiedlicher Konzentrationen des "Straßenheroins" oder bei Rückfällen nach körperlichen Entzügen, wenn der Organismus nicht mehr an die frühere Dosis gewöhnt ist. Hinzu kommen synergistische Effekte verschiedener Drogen bei polytoxikomanen Abhängigen (wie z.B. von Alkohol und Opiaten), wobei die Wirkung der einzelnen Drogen durch das Zusammenwirken potenziert wird.
  • Suiziden durch absichtliche Überdosierung, bei denen häufig auch ein Abschieds- brief gefunden wird.
  • Todesfällen im akuten Rauschzustand, z.B. bei Verkehrsunfällen oder durch Fensterstürze im LSD-Rausch.
  • krankheitsbedingten Drogentodesfällen, z.B. durch Aids bei HIV-Infizierten oder Leberzirrhose bei Hepatitisinfizierten.

Bei Opiatkonsumenten, vor allem bei Heroinabhängigen führt vor allem die durch die Überdosierung hervorgerufene Atemdepression zum Tode, bei Cocainabhängigen kann es bei Überdosierungen zu Herzrhythmusstörungen bzw. Herzversagen oder ebenfalls zur Atemdepression kommen. Bei Drogentodesfällen durch intravenös injiziertes Cocain wird auch eine allergische Reaktion (anaphylaktischer Schock) als maßgebliche Todesursache diskutiert.

Im Jahr 2000 stieg die Zahl der Drogentoten auf den höchsten Stand seit 1992, und zwar auf 2028. Die höchsten Todeszahlen gab es in Nordrhein-Westfalen (506), Bayern (340) und Baden-Württemberg (286). Berlin liegt mit einem Anstieg auf 225 Drogentote an vierter Stelle. In Niedersachsen betrug die Zahl der Drogentoten 145, in Hessen 136, in Hamburg 102, in Rheinland-Pfalz 88, Bremen 76, Schleswig-Holstein 71 und im Saarland 19. In den neuen Bundesländern liegt die Zahl der Todesfälle bei insgesamt 34, davon 9 in Thüringen, 9 in Sachsen, 7 in Mecklemburg-Vorpommern, 6 in Sachsen-Anhalt und 3 in Brandenburg. (Quelle: Ap/Tagesspiegel 25.08.2001)

2006 war die Zahl der Drogentodesfälle mit 1296 Toten auf dem niedrigsten Stand. 2007 wurde mit 1394 Fällen ein Anstieg um 7,6 % verzeichnet, 2008 mit 1449 Fällen ein weiterer Anstieg um 3,6 %.

Siehe auch Statistik der Drogentodesfälle.

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Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019 - IMPRESSUM - FAQ