Fliegenpilz
 
 
 

botanischer Name: Amanita muscaria, ein gefährlicher Giftpilz mit den Alkaloiden Muskarin und Muscimol.

Physiologische Wirkung

Das für die toxische Wirkung verantwortliche Alkaloid Muskarin erregt den parasympathischen Teil des vegetativen Nervensystems, erhöht den Tonus des Magen-Darm-Kanals, erweitert die Gefäße, verengt die Pupillen und führt zu erhöhtem Speichelfluß. Gleichzeitig kann es zu starker Erregung bis hin zur Tobsucht führen. Nach neueren Untersuchungen ist der Fliegenpilz "Amanita muscaria" weniger giftig als der zur gleichen botanichen Gattung gehörende Knollenblätterpilz "Amanita phalloides".

Psychische Wirkung

Das Alkaloid Muscimol, eine halluzinogen wirkende Substanz, verändert Raum- und Zeitvorstellung, Wahrnehmung, Sprache und Denken, z.B. im Sinne eines psychisch erlebten Wachsens oder Schrumpfens wahrgenommener Gegenstände.

Geschichte

Die Züricher Pharmakologen Peter G. Waser und Konrad Eugster isolierten 1954 die Inhaltsstoffe Muskarin, Ibotensäure, Muscazon und Muscimol. Im Selbstversuch stellte Waser damals bei verschieden hohen Dosen von Muscimol folgende Wirkungen fest:

  • 5 mg führten nur zu einem Gefühl der Schläfrigkeit,
  • 10 mg führten zu Schläfrigkeit, Ataxie (schwerfälligen Bewegungen) und gehobener Stimmung. Die Wirkung klang nach etwa 3 Stunden wieder ab.
  • 15 mg führten zu einer Intoxikation mit starken Gangstörungen, unartikulierter Sprache und Krämpfen einzelner Muskelgruppen.
Benutzerdefinierte Suche

Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019 - IMPRESSUM - FAQ