Abk.: HWZ. Allgemein die Zeitspanne, in der die Hälfte eines Ausgangsmaterials zerfallen bzw. umgewandelt ist. Dieser ursprünglich für den Zerfall radioaktiver Nuklide geprägte Begriff wird zunehmend auch für die Pharmakokinetik von Arzneimitteln benutzt, da er bei Kenntnis der Ausgangsdosis und des Verteilungsvolumens eine Abschätzung der Nachweisdauer eines Wirkstoffs erlaubt, also des Zeitpunkts, zu dem die Wirkstoffkonzentration die Nachweisgrenze einer bestimmten analytischen Methode unterschreitet. Da die gebildeten Metaboliten ihrerseits auch mit einer definierten HWZ umgesetzt werden, die oft deutlich länger ist als die der Ausgangssubstanz, erlaubt deren Nachweis eine teilweise deutlich längere Nachweisdauer.
Auch zur Einstellung eines bestimmten möglichst konstanten Wirkstoffspiegels bei Langzeittherapien ist die Kenntnis der HWZ notwendig, indem man jeweils im Intervall der HWZ 50 % der Substanzmenge für den gewünschten Wirkstoffspiegels zuführt und damit den Abbauverlust ausgleicht.