Missbräuchliche Verwendung von Medikamenten, die zur Behandlung der Hyperaktivität, von Schlafstörungen sowie der Alzheimer-Erkrankung vorgesehen sind, zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit. Weiterhin werden Medikamente zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, sogenannte PDE-5-Hemmer wie z.B. Viagra, zur Potenzsteigerung verwendet.
Die Verwendung von Methylphenidat (Ritalin), das zur Behandlung hyperaktiver Kinder eingesetzt wird, hat in den USA insbesondere in Studentenkreisen als Mittel zur Leistungs- und Kreativitätssteigerung stark zugenommen.
Modafinil, in den USA (Provigil) und der EU (Vigil) als Medikament zur Behandlung von Schlafattacken bei Narkolepsie zugelassen, wird missbräuchlich zur Unterdrückung des Schlafbedürfnisses in der Partyscene sowie als Mittel gegen den "Jet-Lag" benutzt. Schlafmediziner warnen indes vor den Folgen eines längerfristigen Schlafentzugs. Seit Februar 2011 ist die Zulassung von Modafinil bei obstruktier Schlafapnoe (OSAS) sowie Schläfrigkeit bei Patienten mit Nachtschicht-Wechsel (SWSD) zurückgezogen worden. In Deutschland unterliegt Modafinil als Wirkstoff dem Betäubungsmittelgesetz (Anlage III). Modafinil ist in der Doping-Liste 2004 erstmals als illegales Dopingmittel aufgeführt, nachdem bereits 2003 mehrere Anwendungsfälle bekannt wurden.
Noch in der Entwicklung, aber mit großem Gefahrenpotential mißbräuchlicher Anwendung, sind neue Medikamente zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung anstelle der bislang verwendeten Präparate zur Erhöhung des Acetylcholin-Spiegels. Dabei handelt es sich zum einen um Phosphodiesterase-Hemmer (PDE-4-Hemmer), die den Abbau des Signalmöleküls cAMP verhindern, zum anderen um sogenannte Ampakine, die die Empfindlichkeit für Glutamat als gedächtnisbildenden Signalstoff erhöhen. Diese bereits als "Cognition enhancer" bezeichneten Medikamente könnten nicht nur gegen Alzheimer und altersbedingte kognitive Störungen eingesetzt werden, sondern auch mißbräuchlich als "Neuro-Booster" mit langfristig unabsehbaren Folgen.
