Paracetamol
 
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Paracetamol 4-Hydroxyacetanilid, C8H9NO2, MG 151,16.

Antipyretisch wirksames Analgetikum, das in zahlreichen Zubereitungen (Zäpfchen, Tabletten, Saft) nahezu aller Arzneimittelhersteller sowohl als Monopräparat als auch in Kombination (Schlafmittel, Acetylsalicylsäure) verfügbar ist.

Bislang galt Paracetamol selbst für Kleinkinder als verträglich und gut geeignet. Neue Studien aus den USA zeigen jedoch, das Paracetamol-Überdosierung (> 7,5 g pro Tag) die häufigste Ursache für akutes Leberversagen und in Großbritannien eine verbreitete Suicid-Methode ist, trotz des schmerzhaften Sterbens im Leberkoma. In Deutschland stehen Vergiftungen mit Paracetamol, sowohl überlebte als auch tödlich verlaufende, an erster Stelle der Häufigkeit der Substanzliste.

Normaldosierung bei Kindern 10-15 mg pro kg Körpergewicht, maximal 50 mg/kg KG pro Tag. Dosis für Erwachsene 1 bis 8 g/Tag bei kurzzeitiger Anwendung.

Paracetamol wirkt durch Blockade der Prostaglandinsynthese, die bei Schmerzen, Fieber und Entzündungen auftritt.

Vergiftungssymptome bei Überdosierung:

  • 1. Tag: Erbrechen, Übelkeit, Somnolenz
  • 2. Tag: Besserung des subjektiven Befindens, Transaminasen und Bilirubinanstieg
  • 3. Tag: hohe Transaminasen, Ikterus, Hypoglykämie, Übergang zum Leberkoma

Gegenmaßnahmen

  • i.v.-Gabe von N-Acetylcystein in den ersten 10 Stunden
  • Dialyse zur Verringerung der Plasmakonzentration bei Bestimmung des Wirkstoffspiegels

Paracetamol wird oftmals als Streckmittel bei illegalen Heroinzubereitungen vorgefunden.

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Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019 - IMPRESSUM - FAQ