Ketamin
 
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Ketamin Freiname für 2-(2-Chlorphenyl)-2-(methylamino)-cyclohexanon, C13H16ClNO, MG 237,74 g/mol.

Ketamin, Scene-Name: Special K, ist ein intravenös oder intramuskulär zu verabreichendes Narkosemittel von kurzer Wirkdauer und starker analgetischer Wirkung. Es wurde insbesondere in der 70er Jahren klinisch als Narkosemittel verwendet. Die psychischen Wirkungen ähneln denen von Halluzinogenen, d.h. bei höheren Dosen kann es zu psychopathologischen Veränderungen wie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Illusionen und schizophrenieähnlichen paranoid getönten Halluzinationen kommen. Zu den typischen psychotischen Erlebnissen gehören Körperhalluzinationen, das Erleben von Zeitlosigkeit, lebhafte Farbeindrücke, das Gefühl, den Körper zu verlassen, eine Auflösung der Ich-Grenzen und des Zusammenfließens mit der Umgebung (Hansen, 1988)
 
Wie bei LSD kann es zu flashbacks, d.h. Nachhallpsychosen ohne erneute Ketamin-Einnahme kommen. Ebenso wie LSD wurde es zur Erzeugung "experimenteller Psychosen" eingesetzt (Vollenweider, 1992). Noch nicht geklärt ist die Frage von Todesfällen durch unabsichtliche Überdosierung.

Ketamin wird heute bevorzugt als Tierarzneimittel zur Narkose verwendet. Es unterliegt nicht dem BtmG. Missbrauch auch als "Date Rape Drug".

Lit.: Hansen, G., Jensen, S.B., Chandresh, L., Hilden, T.: The Psychotropic Effect of Ketamine. J. Psychoactive Drug 20: 419-425, 1988
Vollenweider, F.X.: Die Anwendung von Psychomimetika in der Schizophrenieforschung unter Berücksichtigung der Ketamin/PCP-Modell-Psychose. Sucht 38: 398-409, 1992

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Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019 - IMPRESSUM - FAQ