Der Grundkörper Fentanyl ist ein synthetisches Narkotikum und Opioid-Analgetikum, wesentlich stärker wirkend als Morphin, das seit 1963 zunächst in der Anästhesie verwendet wurde. Mißbrauch als "Synthetisches Morphin".
Durch geringe Molekülmodifikationen wurden davon insbesondere in den USA Designerdrogen abgeleitet, z.B. Methylfentanyl (1979, "China White"), das noch 10-fach wirksamer als Fentanyl ist. Fälle von schwerer Atemdepression und Koma durch Überdosierung sind bekannt geworden. Diese Fentanyle unterliegen der Anlage 1 des BtmG.
Nach Angaben der russischen Regierung wurde ein gasförmiges Fentanylderivat auch zur Vorbereitung der Geiselbefreiung in einem Moskauer Theater im Okt. 2002 eingesetzt, wobei über 100 Todesfälle auftraten.
Fentanyle können wegen ihrer hohen Wirksamkeit (100- bis 7500-fach gegenüber Morphin) als Alternative in der Schmerztherapie eingesetzt werden, wobei eine extrem niedrige Dosierung durch transdermale Aufnahme mittels Pflaster möglich ist, oder als Anästhetikaverwendet werden, die Anlage 3 des BtmG unterliegen:
FentanylN-(1-Phenethyl-4-piperidyl)propionanilid | |
AlfentanilN-{1-[2-(4-Ethyl-5-oxo-4,5-dihydro-1H-terazol-1-yl)ethyl}-4-methoxy-4-piperidyl}-N-phenylpropanamid | |
RemifentanilMethyl-4-(methoxycarbonyl)-4-(N-phenylpropionamido)piperidin-1-propionat | |
SufentanilN-{4-Methoxymethyl-1-[2-(2-thienyl)ethyl]-4-piperidyl}propionanilid |