Kunst & Drogen
 
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Malerei

Einflüsse von Naturdrogen auf die Malerei sind seit Jahrhunderten bekannt, z.B. von

  • halluzinogenen Pilzen (Psilocybin) auf die Kunst und Kultur mittel- und südamerikanischer Indianer
  • Peyote (Meskalin) auf die Kunst und Textilgestaltung Nord- und mittelamerikanischer Indianervölker wie der Apachen
  • Haschisch und Marihuana auf die ornamentale Malerei und Architektur im arabischen und indischen Raum.

In den 30 er Jahren spielten in Deutschland Drogen wie Kokain oder Opiate eine stärkere Rolle in der darstellenden Kunst, z.B. Otto Dix (1925) " Portrait der Tänzerin Anita Berber", die kokainabhängig war, oder das Bild "Bahnhof Königsrein" (1917) des expressionistischen "Brücke"-Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, der medikamenten- und drogenabhängig in ein Sanatorium in Königstein/Taunus gekommen war.

Halluzinogene Drogen wie LSD , Meskalin oder Psilocybin beeinflussten die moderne Malerei der Surrealisten, wie den Zeichner und Literaten Henri Michaux, oder den magischen Realismus, die sich in den 60er Jahren zur Psychedelischen Kunst weiterentwickelte. Mitte des Jahrzehnts begannen junge Künstler in San Francisco die Postergestaltung bzw. Poster-Art zur Kunstrichtung zu entwickeln. Sie malten psychedelische Konzertplakate, die visuelle Elemente von LSD-Trips, wie feuerspeiende Fabelwesen, Mandala-ähnliche Ornamente und surreale Band-Logos verwandten, z.B. die Graffitti-Künstler Bill Graham, Stanley Mouse oder Rick Griffin.

Musik

Ebenso spielten Drogen in der Musik eine inspirierende Rolle, z.B.

  • Cannabis als sakrale Droge für die Rastafari-Kultur und Musik in Jamaika (Reggae)
  • LSD für die psychedelische Musik der Beatles oder Doors in den 60 Jahren
  • Ecstasy für die aktuelle Musik der heutigen "Party-Szene", z.B. Techno-, Rave- oder House-Musik.

Auch Drogen wie Kokain und Heroin, einschließlich ihrer zerstörerischen bzw. selbstzerstörerischen Folgen, wurden von Musikern wie Johnny Cash, den Rolling Stones oder deutschen Liedermachern wie Konstantin Wecker besungen.

Film

Auch im Film wurden Probleme der Drogen bzw. Drogenabhängigkeit seit den 50 er Jahren als wichtige Thematik dargestellt, z.B. das 1955 in den USA unter der Regie von Otto Preminger gedrehte Drama :" Der Mann mit dem goldenen Arm", mit Frank Sinatra und Kim Novak über einen heroinsüchtigen Schlagzeuger in Chikago, das mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, und auch der 1971 unter Regie von William Friedkin ebenfalls in den USA gedrehte Thriller:" French Connection" mit Gene Hackman, Roy Scheider und Fernando Ray, in dem ein Rauschgiftfahnder von Drogenhändlern heroinabhängig gemacht wird, wurde ebenfalls mit 5 Oscars ausgezeichnet.

1981 wurde in Deutschland von dem Regisseur Ulrich Edel die Biographie der jungen heroinabhängigen Berlinerin Christiane F. mit den Schauspielern Natja Brunckhorst, Thomas Haustein und David Bowie verfilmt. siehe Literatur & Drogen

Der deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder stellte in seinem Film : "Die Sehnsucht der Veronika Voss" von 1982 den Abstieg eines UFA-Stars durch ihre Morphinsucht dar. Er selbst starb im Juni 1982 an einer Überdosis Kokain und Schlaftabletten.

Die Aktualität der Drogenthematik für den Film wird auch dadurch deutlich, dass der 2002 unter Regie von Steven Soderbergh in den USA gedrehte Drogen-Thriller :"Traffic" über einen Drogenfahnder, der mexikanische Drogenhändler verfolgt und feststellt, dass seine eigene Tochter abhängig ist, wieder mit dem Oscar für die beste Regie ausgezeichnet wurde.

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Letztes Update dieser Seite: 08.02.2019 - IMPRESSUM - FAQ