[3-(2-Dimethylaminoethyl)indol-4-yl]dihydrogenphosphat, C12H17N2O4P, MG 284,3
Nicht verkehrs- und verschreibungsfähige Droge (Anlage I BtmG). Psilocybin ist der Wirkstoff mexikanischer Pilze der Gattung "Psilocybe" und einiger verwandter Gattungen (ca. 135 Arten).
Pilzextrakte aus halluzinogen wirkenden kleinen gelben oder schwarzen Pilzen in Mexiko (auch Teo-Nanacatl - Gottes Fleisch, Quatlanacatl oder "magic mushrooms" genannt) wurden zu rituellen Gelegenheiten (wie z.B. einer Krönungszeremonie oder Gottesfeiern) gegessen und führten zu trance-ähnlichen Zuständen, die teils euphorisch, teils ängstlich getönt sein konnten.
In Europa ist die Art Psilocybe semilanceata (Spitzkegliger Kahlkopf) verbreitet. In letzter Zeit werden auch psilocybinhaltige Pilze gezüchtet. Der Wirkstoffgehalt liegt je nach Art zwischen 0,01 % und 2 %, meist ca. 1 %, bezogen auf die Trockensubstanz. Übliche Konsumform ist der Verzehr der (zur Haltbarmachung) getrockneten Pilze. Bei wiederholtem Konsum Toleranzentwicklung, die jedoch bei Abstinenz wieder abklingt. Der eigentliche Wirkstoff ist das Psilocin, das im Körper unter Abspaltung der Phosphatgruppe gebildet wird.
Berechnung der "Nicht geringen Menge": Umrechnung des analytisch erfassten Psilocybins mit dem Faktor 0,7186 ergibt den wirksamen Psilocin-Gehalt.
Die psychische Wirkung von Psilocybin in geringen Dosen von 8-12 Milligramm ähnelt der von LSD (Halluzinogene), dauert jedoch geringere Zeit an (vier bis sechs Stunden). Wegen der kürzeren Wirkungsdauer bei gleicher Wirkung als Hilfsmittel zu religiös-mystischer Erfahrung wurde Psilocybin auch in der Psychotherapie eingesetzt.
Körperliche Gefahren durch Psilocybin sind nicht bekannt, es kann jedoch wie bei LSD zu sogenannten "bad trips" kommen. In einigen Fällen wurde durch einen einzigen Psilocybin-Rausch eine dauerhafte Schizophrenie ausgelöst.