Seit Herbst 2008 wurde das Räuchermittel Spice (engl.: Gewürz, gedacht als Duft für Innenräume und als solches legal verkäuflich) mit steigender Tendenz als cannabisähnliches Rauschmittel zum Kifffen mißbraucht, sodass der Verkauf in Deutschland im Januar 2009 verboten wurde.
Die Zusammensetzung von Spice war längere Zeit unklar. Bekannt war, dass Spice exotische Pflanzenbestandteile wie Indischer Lotus, Blaue Lotusblume, Weiße Seerose und andere enthält. Die Frage, ob auch synthetische Beimischungen enthalten sind ist inzwischen geklärt.
Im Spice wurde der synthetische Wirkstoff JWH-018, ein Naphtoylindol-Derivat, festgestellt, der als Tierarzneimittel getestet wird. Des weiteren wurden synthetische Cannabinoide (CP 47,497 und Homologe) im Spice gefunden. Für die Anwendung am Menschen gibt es bislang keine Erkenntnisse und entsprechend auch keine Zulassung nach dem Arzneimittelgesetz. In einigen EU-Staaten wurde der Verkauf von Spice verboten. Die Bundesregierung hatte in der 22. BtMÄndV per Eilverordnung zum 22.01.2009 die im Spice gefundenen Wirkstoffe zunächst für die Dauer von einem Jahr in die Anlage II des BtMG aufgenommen und somit den freien Verkauf von Spice verboten, siehe Spiceverbot. Mit der 24. BtMÄndV vom 18.12.2009 erfolgte die dauerhafte Btm-Einstufung der Wirkstoffe in der Anlage II.
Die Wirkung von Spice wird beim inhalieren als cannabisähnlich beschrieben, allerdings soll der Rauschzustand von den Usern eher als unangenehm empfunden worden sein. Es mache stumpf und träge, wobei die Wirkung auch am nächsten Tag noch anhalte.
Die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (DHS) warnt vor dem Konsum, da niemand die langfristigen Auswirkungen vorhersehen könne.
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2010 wurden seitens der EMCDDA und von Europol neue Naphtoylindole ermittelt, siehe Meldung.