L-erythro-2-Methylamino-1-phenyl-1-propanol, C10H15NO, M = 165,23 g/mol.
Zusammen mit seiner diastereomeren threo-Form (Pseudoephedrin) in den oberirdischen Pflanzenteilen der Familie Ephedraceae (Sträucher im Mittelmeergebiet und amerik. und asiat. Trockengebieten) natürlich vorkommendes Alkaloid.
Anwendung als Tee aus Ephedra-Blättern, Kapseln mit natürlichen Auszügen oder in Reinform als Hydrochlorid, teilweise auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen, insbesondere Coffein.
Als Symphatikomimetikum Kreislauf anregend, Gefäßverengung von Arterien und Venen, blutdrucksteigernd. Ephedrin wirkt schleimhautabschwellend und bronchodilatorisch. Medizinische Verwendung von Ephedrin bei Bronchitis und Asthma, bei höherer Dosierung als Abmagerungsmittel. Pseudoephedrin als Antiallergikum zur Abschwellung der Nasenschleimhaut. Nur gering erregende Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
Im Körper erfolgt teilweise Metabolisierung (N-Demethylierung) zum Norephedrin (Cathin, s. Kath). 70-80 % werden unverändert in den Urin ausgeschieden, 4 % als Norephedrin.
Bluthochdruck, Muskelzittern, erhöhte Körpertemperatur treten insbesondere in Kombination mit Coffein auf.
Ephedrin findet als Psychostimulans zu Dopingzwecken Anwendung und ist Hauptbestandteil vom sogenannten Herbal XTC. Bei länger als 4-wöchiger Anwendung besteht Suchtgefahr. Überdosierung führt zu schweren Psychosen. Ephedrinpräprate werden zunehmend als "Nahrungsergänzungsmittel" deklariert zur Gewichtsreduktion angeboten und können bei hoher Dosierung zu Herzrhythmusstörungen und Krampfanfällen führen.
Ephedrin unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), jedoch dem Grundstoffüberwachungsgesetz (GÜG), da es als Ausgangsmaterial zur illegalen Herstellung von Methamphetamin (Crystal) dient.